Willkommen in unserer Spielzeit 2020

Die gegenseitige Beeinflussung der drei großen Wiener Klassiker – gemeint sind Ludwig van Beethoven, sein Lehrer Joseph Haydn und dessen Freund Wolfgang Amadeus Mozart – zieht sich anlässlich des 250. Geburtstages Beethovens als roter Faden durch die diesjährige Schlosskonzerte-Saison in Brühl. Schloss Augustusburg, 1768 vor den Toren Bonns vollendet und seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe der Menschheit zählend, ist Schauplatz der traditionsreichen Konzertreihe. Als Konzertsaal dient seit mehr als sechs Jahrzehnten das prunkvoll im Rokokostil ausgestaltete Treppenhaus des Schlosses. Die Spielzeit beginnt am 9. Mai 2020 und endet am 21. Februar 2021. Auf fünf Konzertwochenenden von Mai bis Juli, deren Programme sich von Barock bis Romantik bewegen, folgt vom 14. bis 23. August das – mittlerweile weltweit einzige – Haydn-Festival. Höhepunkt des Konzertsommers sind musiksynchrone Feuerwerke im Schlosspark am 22. und 23. August. In den Wintermonaten lädt die vierteilige Reihe ›Bach um vier‹ dazu ein, Johann Sebastian Bachs musikalisches Universum in moderierten Nachmittagskonzerten zu entdecken.

Die Abo-Reihe der Brühler Schlosskonzerte 2020
Mit einem Einblick in das Wiener Musikleben der josephinischen Ära eröffnet die Capella Augustina gemeinsam mit Bariton Thomas E. Bauer unter der Leitung von Andreas Spering die neue Saison: Ein reines Mozart-Programm verspricht beste Abendunterhaltung (9./10.5.). Dem Geburtstagskind des Jahres, Ludwig van Beethoven, und seiner Klaviermusik ist das zweite Konzertwochenende gewidmet (23./24.5.): Der junge Pianist Filippo Gorini, dessen Karriere mit dem Gewinn des Internationalen Beethoven Wettbewerbs in Bonn begann, ist mit Werken Beethovens und Schuberts erstmals bei den Brühler Schlosskonzerten zu Gast. Ihm folgen Anfang Juni Lieblingsgäste der Schlosskonzerte – die vier Musiker des renommierten Fauré Quartetts. Mit Klavierquartetten von Mozart und Brahms präsentieren sie zwei Gipfelwerke der Gattung (6./7.6.). Zur Rundreise durch das Italien des 17. und 18. Jahrhunderts lädt die Neue Hofkapelle Osnabrück. Auf dem Programm stehen Werke von Giuseppe Torelli, Giuseppe Valentini und Antonio Vivaldi (20./21.6.). Mit barocken Perlen aus Deutschland und Italien sind Anfang Juli der Blockflötist Jeremias Schwarzer und Concerto Köln zu erleben: Kompositionen Georg Philipp Telemanns werden mit spritzig-leichten Werken Antonio Vivaldis kombiniert (4./5.7.).

Das Haydn-Festival 2020 Um ›Mozarts Geist aus Haydns Händen‹ zu empfangen, zog Beethoven im Alter von 21 Jahren von Bonn nach Wien um. Das biographische wie musikalische Beziehungsgeflecht zwischen den drei Wiener Klassikern Mozart, Haydn und Beethoven ist Hauptthema der drei Festivalprogramme der Capella Augustina unter der Leitung von Andreas Spering (14.8., 18.8., 22./23.8). Ein zweiter roter Faden, der bereits in den Abo-Konzerten anklingt und sich durch das Haydn-Festival weiter zieht, ist an ein Instrument geknüpft: das Klavier. Für die Interpretation der ›Goldberg Variationen‹ von Johann Sebastian Bach durch das weltberühmte Klavierduo Yaara Tal und Andreas Groethuysen (20.8.) werden gleich zwei große Konzertflügel auf der Bühne stehen. Einen historischen Hammerflügel spielt – ganz dem Originalklang verpflichtet – Ronald Brautigam (18.8.). Der Kammermusik mit Klavier widmet sich das Boulanger Trio, eine der derzeit herausragenden Klaviertrio-Formationen (16.8.). Einen ganz besonderen Klang kreiert das Janoska Ensemble mit Klavier, zwei Geigen und Kontrabass (15.8.): Die vier Musiker reichern klassische Werke mit Elementen aus Jazz, Weltmusik, Pop und Folk an. Der ›Janoska Style‹ macht Spaß und wird weltweit bejubelt. Ohne Klavier, aber ebenfalls mit einem überraschenden Programm, kommt das junge Kammerorchester Eroica Berlin nach Brühl (17.8.). Für das Gastspiel im Treppenhaus des Schlosses haben die Musiker u.a. Wagners ›Siegfried Idyll‹ ausgewählt, das für die Aufführung im Treppenhaus des Wagnerschen Sommerhauses komponiert wurde. Zwei der Festivalkonzerte werden von Orchestern bestritten, die dem Brühler Publikum bereits ans Herz gewachsen sind: Aus Belgien reist B’Rock an (21.8.) und aus Polen die Capella Cracoviensis (19.8.). Höhepunkt des Festivals ist das Abschlusswochenende (22./23.8.), an dem das Publikum zwischen verschiedenen Programmen wählen kann: Während die Capella Augustina unter der Leitung von Andreas Spering zum Gipfeltreffen zwischen Mozart, Haydn und Beethoven in Schloss Augustusburg lädt, warten der Oratorienchor Brühl und das Neue Rheinische Kammerorchester in St. Margareta mit geistlichen Werken auf. Freunde der Liedkunst kommen derweil in der Galerie am Schloss auf ihre Kosten, wo das preisgekrönte junge Liedduo Konstantin Krimmel und Doriana Tchakarova zu erleben ist.

Feuerwerke, Konzert-Menüs und ein Sonderkonzert
Zwei musiksynchrone Feuerwerke im Park der Augustusburg bilden traditionell den funkelnden Höhepunkt des Brühler Konzertsommers: Im Anschluss an die Konzerte am 22. und 23. August wird um 22 Uhr synchron zur ›Feuerwerksmusik‹ von Händel ein eindrucksvolles Boden-, Terrassen- und Höhenfeuerwerk choreografiert. Es musiziert das Neue Rheinische Kammerorchester unter der Leitung von Gerhard Peters, während der mehrfache Feuerwerksweltmeister Helmut Reuter für das perfekte Timing des rund halbstündigen Lichterspektakels sorgt. Wer zuvor in den Genuss eines musikalisch-kulinarischen Vorprogramms kommen möchte, bucht ein viergängiges Konzert-Menü mit der Geigerin Quirine van Hoek und dem Lautenisten Sören Leupold im Restaurant im Brühler Kaiserbahnhof. Im Sonderkonzert aus der Reihe ›WDR 3 Alte Musik in NRW‹ am 3. Juli ist ein exquisites Vokalensemble mit Madrigalen aus dem 16. und 17. Jahrhundert zu erleben: Erst 2018 an der renommierten Schola Cantorum in Basel gegründet, ist das Ensemble InVocare noch ein echter Geheimtipp.

Winterkonzertreihe ›Bach um vier‹
Die Wintermonate stehen – wie schon in der vergangenen Saison – ganz im Zeichen Johann Sebastian Bachs, mit vier Konzerten, die an Sonntagen um 16 Uhr in der Brühler Schlosskirche stattfinden. ›Bach um vier‹ heißt die kleine Konzertreihe, in der herausragende Werke Bachs nicht nur erklingen, sondern auch erläutert werden. Gemeinsam mit Gesangssolisten und Mitgliedern der Capella Augustina widmet sich Andreas Spering an zwei Terminen je zwei Kantaten Bachs (15.11. und 17.1.). Solowerke von Bach sind an zwei weiteren Nachmittagen zu erleben – für Violine, gespielt von Evgeny Sviridov (20.12.), und für Cello, interpretiert von Davit Melkonyan (21.2.).